Wo Licht ist, da ist auch Schatten. So schön das Alleinreisen sein kann, es gibt immer wieder Phasen und Momente, in denen die Freude aufgrund von Herausforderungen als Alleinreisender getrübt wird. Das kann schnell passieren und darauf ist man selten vorbereitet.
Daher ist es gut, wenn man durchaus etwas rational an die Sache herangeht. Allein reisen ist schön, aber nicht perfekt. Das habe ich auch selbst schon feststellen dürfen, und das kann schmerzhaft sein.
Im Folgenden möchte ich euch einige Punkte vorstellen, warum allein reisen einige Herausforderungen mit sich bringt. Darüber hinaus zeige ich euch, wie ich bei meinen Soloreisen damit umgegangen bin.
5 Herausforderungen als Alleinreisender, denen ich auch schon begegnet bin
- Es gibt trotzdem einsame Momente
- Die Reisen sind teurer
- Man muss der Typ für Alleinreisen sein
- Vor allem Essen gehen kostet Überwindung
- Du musst aktiv werden, wenn du allein reisen willst
Punkt 1: Es gibt trotzdem einsame Momente
In meinem anderen Blogbeitrag 5 Gründe, warum allein reisen eine großartige Erfahrung ist habe ich euch bereits einige schöne Punkte genannt, warum allein reisen so schön ist. Aber machen wir uns nichts vor – früher oder später gibt es Situationen, in denen man lieber jemanden bei sich hätte.
Erlebt man einen wunderschönen Moment, saugt man diesen für sich auf. Aber die Quintessenz, diesen Moment zu teilen, kann man dann leider nicht. Das kann einen durchaus etwas traurig stimmen. Trotzdem sollte man sich vor Augen führen: Bevor ich diesen Moment eventuell überhaupt nicht erlebe, dann immerhin mit mir selbst.
Gerade in der heutigen Zeit ist man per Smartphone mit seiner Familie und seinen Freunden vernetzt. Ich habe sehr regelmäßig unterwegs telefoniert. Jeder weiß dann, dass es mir gut geht, und ich kann das Erlebte zumindest mit Worten, oder auch mit Bildern teilen. Mir persönlich hat das immer sehr gutgetan.
Man muss sich auch bewusst sein, dass man häufiger auf Mitleid treffen wird. Soloreisende sind in der Unterzahl, und je nach Aktivität ist das Mitleid dir gegenüber mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Man lernt jedoch mit der Zeit, damit umzugehen und dem selbstbewusst gegenüberzutreten.

Ein schönes Bild – ohne Stativ und Kamera aber kaum möglich. Hier kann allein reisen eine ganz schöne Herausforderung sein!
Punkt 2: Die Reisen sind teurer
Ein ziemlich offensichtlicher Punkt, vor allem bei den Unterkünften. Einzelzimmer oder ein Doppelzimmer zur Alleinnutzung kosten in der Regel mehr als ein regulär belegtes Doppelzimmer. Wenn man das einige Male hinter sich hat, merkt man, dass Soloreisen ganz schön ins Geld gehen können.
Oft gibt es dann den Tipp mit Mehrbettzimmern oder Hostels – ich selbst bin aber kein Fan davon. Ich möchte dann meine Ruhe haben, und keine schnarchenden Menschen neben mir. Für mich war das etwas teurere Zimmer doch der bessere Kompromiss.
Man muss sich einfach bewusst sein, dass es zwar möglich ist, kostengünstig allein zu reisen, das benötigt aber einiges an Recherche. Booking oder Airbnb sind trotzdem meist die besten Möglichkeiten, ein gutes Schnäppchen zu finden.
Auch bei Transporten, Einkäufen oder Unternehmungen gibt es niemanden, der die Kosten mit einem teilt, wenn man auf eigene Faust unterwegs ist. Klar, Möglichkeiten wie geteilte Taxis sind da, aber kommen in der Realität doch eher selten vor.
Allein reisen kostet leider einfach einen extra Groschen. Entweder ist man sehr offen anderen Menschen gegenüber (was uns gleich zu Punkt 3 bringt), oder man behält diese Tatsache stets im Hinterkopf.
Punkt 3: Man muss der Typ für Alleinreisen sein
Nicht jeder ist für das Alleinreisen gemacht. Man muss einige Charakterzüge mitbringen, damit einem das allein reisen gefällt. Darunter fallen beispielsweise:
- Du kannst mit dir selbst allein sein
- Du kannst Entscheidungen treffen
- Du traust dich an neue Situationen heran
- Du bist resistent gegenüber Sprüchen und Mitleid
- Du hast ein Organisationstalent
Beim Lesen merkt man schnell, ob man sich in den Punkten wieder findet oder eher nicht und in welche Richtung die Punkte abzielen.
Ich selbst habe mich schnell in den Punkten wiedergefunden, und genau das hat mir geholfen. Egal ob mit Freunden oder im Beruf – es ist beim Reisen ziemlich ähnlich.
Wichtig ist, sich ans allein reisen heranzutrauen, wenn ihr Lust habt, es auszuprobieren. Nicht direkt mit drei Wochen Backpacking-Tour in Nepal, aber mit einem kurzen Städtetrip. In meinem Werdegang zeige ich euch, wie ich für mich herausgefunden habe, dass das Soloreisen etwas für mich ist.
Wenn man feststellt, dass es nichts für einen ist, dann ist es auch in Ordnung zu sagen, dass man es lieber sein lässt. Das heißt nicht, dass man deswegen nichts unternehmen kann – Gruppenreisen, Sprachreisen, eine Freizeitausfahrt … es gibt viele Möglichkeiten, wie man doch nicht allein unterwegs ist. Eine Soloreise ist trotzdem eine ganz besondere Erfahrung und nicht mit einer Reise mit anderen Personen vergleichbar.
Punkt 4: Vor allem Essen gehen kostet Überwindung
Dieser Punkt ist für mich der absolute Endgegner: Das Essen gehen. Wenn ich irgendwo unterwegs bin, dann gehört das Kennenlernen der Essenskultur für mich dazu. Und egal wie oft ich schon allein unterwegs war – mich allein ins Restaurant setzen, daran kann ich mich einfach nicht gewöhnen.
Nirgendwo sonst waren bemitleidenswerte Blicke mehr an der Tagesordnung als im Restaurant. Außerdem wollte ich keinem Paar oder Gruppe den Platz wegnehmen.
Trotzdem habe ich es irgendwann geschafft, diese Angst zu überwinden. Unter anderem habe ich für mich herausgefunden, dass ich mich gerne allein ins Café setze und einen leckeren Kuchen esse, ohne dass mir dabei unwohl ist. Und im Restaurant habe ich meine Besuche meistens auf den Mittag gelegt – da gibt es günstige Angebote und die Restaurants sind bei weitem nicht so voll.
Weitere gute Tipps sind Essen in Markthallen oder Imbissständen, und sich ansonsten viel selbst zu versorgen. Das schont auch den Geldbeutel.

Die Markthalle in Helsinki hat hervorragendes Essen und eine tolle Atmosphäre, um auch solo alle Leckereien zu sich zu nehmen
Punkt 5: Du musst aktiv werden, wenn du allein reisen willst
Wer allein unterwegs ist, der muss seine Reise aber häufig von A bis Z selbst planen. Auch das muss man wollen und vor allem auch können. Klar gibt es auch vorgefertigte Singlereisen, aber die sind keine klassischen Soloreisen.
Das Reiseziel, der Transport, die Unterkunft, die Verpflegung, Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten, all das liegt in deiner Hand. An sich liegt hier aber genau das Schöne: Du selbst kannst über alles entscheiden und es exakt so machen, wie du es möchtest und es geplant hast.
Ich habe dadurch Reiseziele kennengelernt, die ich vermutlich weit weggeschoben hätte, oder ich habe Dinge unternommen, die Mitreisenden vermeintlich nicht so viel Spaß gemacht hätten.
Jede Erinnerung, die ich dadurch gewonnen habe, haben mein Selbstvertrauen gestärkt und mich dabei bekräftigt, weitere Reisen zu unternehmen.
Und das Fazit daraus?
Im Endeffekt ist jede Reise genau das, was du daraus machst. Es kann ein Abenteuer sein, sich in fremde Situationen zu stürzen, aber es kann auch ein Ausflug in bereits bekannte Umgebungen sein, die einem das Gefühl einer tollen Soloreise vermitteln.
Ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe und so viele tolle Orte kennenlernen durfte.
Was meinst du? Welche Punkte haben dich bisher davon abgehalten, allein auf Reisen zu gehen? Was hat dich bestärkt, eine Soloreise zu unternehmen?
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